ZÜPP

Berufspolitik - Dezember 2023

Regierungsrat muss Initiative "Gesunde Jugend Jetzt" umsetzen 

Am 6. November 2023 hat der Kantonsrat des Kantons Zürich die Volksinitiative für eine psychisch gesunde Jugend ohne Gegenantrag unterstützt. Er beauftragt den Regierungsrat, eine Umsetzungsvorlage auszuarbeiten. Das ist nötig, weil es sich um eine Initiative in der Form der allgemeinen Anregung handelt. Der Regierungsrat hat nun bis im kommenden Sommer 2024 Zeit, eine Vorlage zu präsentieren.

Mehrfache Erwähnung der Psycholog:innen im Kantonsrat

In der Kantonsratsdebatte wurde die Wichtigkeit der Psycholog:innen als Fachexpert:innen für die psychische Gesundheit von Kinder und Jugendlichen mehrfach betont, was aus unserer Sicht ein Ergebnis unserer vorgängigen Überzeugungsarbeit war. Wir haben uns nämlich bereits Ende Sommer mit einem Schreiben an die Kommission des Kantonsrats für soziale Sicherheit und Gesundheit gewandt (siehe Artikel im September). Erfreulicherweise nahm anschliessend die Kommission in ihrem Bericht den folgenden Punkt auf:

"Ein weiteres Thema, das in der Kommission diskutiert, vom Regierungsrat in seinem Bericht aber nicht in Betracht gezogen worden ist, ist die Weiterbildung der Psychologinnen und Psychologen zu Kinder und Jugendpsychotherapeutinnen und -therapeuten bzw. die Attraktivität dieser Berufsrichtung."

Im Vorfeld der Kantonsratsdebatte hat sich auch die Junge Mitte in Rücksprache mit dem ZüPP und den anderen unterstützenden Verbänden nochmals an die Kantonratsmitglieder mit den wichtigsten Forderungen gewandt.

Auch in den Medien wurden ausführlich über die Kantonsratsdebatte am 6. November 2023 informiert, zum Beispiel im Tages-Anzeiger oder im Kommentar von Eveline Geiser in der Neuen Zürcher Zeitung, welche die ZüPP-Forderung nach Schulpsychologischen Diensten in Mittel- und Berufsschulen aufnahm.

Bei dem Treffen, welches das ZüPP-Co-Präsidium Ende November mit Regierungsrätin Rickli hatte (siehe Artikel), war die Umsetzung der Initiative auch kurz ein Thema, bei dem wir neben der Subventionierung der Weiterbildung von Psychotherapeut:innen auf die Wichtigkeit der Schulpsychologie sowie fehlender präventiver psychologischer Beratungsangebote in den nachobligatorischen Schulen hinweisen konnten. Die Gesundheitsdirektion führt nun eine Umfrage bei allen Grundversorgern im Kinder- und Jugendbereich durch, die wir an unsere Mitglieder Ende November versandten.
 

Stärkerer Einbezug beim Amt für Jugend und Berufsberatung gefordert

Anfang November wandte sich der ZüPP an André Woodtli, Leiter des Amts für Jugend und Berufsberatung (AJB) mit einem Anschreiben, in dem wir einen stärkeren Einbezug der Psycholog:innen in den Angeboten des AJB forderten. So haben wir zum Beispiel von der geplanten Änderung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) bezüglich Massnahmen in der frühen Kindheit sowie der Einführung von Notfallteams des AJB erst anlässlich des Regierungsratsvorschlags zur Umsetzung der kantonalen Initiative "Gesunde Jugend Jetzt" erfahren. Erfreulicherweise wurden wir nun für ein Treffen Ende Januar 2024 eingeladen, um diese Punkte zu besprechen.