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Corona-Pandemie - 25. März 2020

Corona-Pandemie: Auswirkungen auf den schulpsychologischen Alltag

Seit eineinhalb Wochen sind aufgrund der sich enorm schnell verbreitenden Corona-Pandemie auch in der Schweiz sämtliche Schulen geschlossen, und die meisten Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sind bereits im Homeoffice tätig. Zwangsläufig veränderte sich dadurch schlagartig unser beruflicher Alltag, was in den kommenden Wochen noch deutlicher zum Ausdruck kommen wird.  

Am 17. März teilte das Volksschulamt (VSA) den Schulpsychologischen Diensten (SPD) seine Empfehlungen für die Arbeit unter den bestehenden Einschränkungen mit. Auf Abklärungen und Gespräche soll vorderhand verzichtet werden. Beratungen oder Gespräche im Notfall sollen wenn möglich über elektronische Medien durchgeführt werden. Bei schulpsychologischen Empfehlungen für dringende, schulische Massnahmen soll der Schulpsychologische Dienst nach Möglichkeiten zu einer Einschätzung im Rahmen der geltenden Einschränkungen suchen. Die SPD sollen zudem regelmässig prüfen, ob von ihrer Seite psychologische Unterstützungsangebote, allenfalls in neuen Formen, hilfreich wären oder notwendig sind. 

Auch die Stellenleitungskonferenz der Schulpsychologischen Dienste SLK-SPD ist seit Beginn der einschränkenden Massnahmen in engem Austausch und an der Erarbeitung kantonaler Empfehlungen für die Schulpsychologie. Bereits jetzt zeigt sich bei den Mitgliederdiensten der SLK-SPD eine sehr ähnliche Grundhaltung und Handhabung. Der VSKZ-Vorstand ist gerade auch in dieser Situation in regelmässigem Austausch mit der SLK-SPD.

Auch uns beschäftigt es sehr, wie unser Berufsalltag in dieser aussergewöhnlichen Lage aussieht und wie die Mitarbeitenden genügend geschützt werden können. Die Empfehlungen des VSA begrüssen wir sehr. Mitarbeitende sollen, wenn immer möglich - zu ihrem eigenen aber auch zum Schutz anderer Personen - auf persönliche Gespräche verzichten und im Homeoffice arbeiten. Neuanmeldungen können aufgrund des eingestellten Schulbetriebs in aller Regel zurückgestellt werden, und Beratungsgespräche können telefonisch stattfinden. Telefonische Beratungen könnten in den kommenden Wochen besonders gefragt sein, wenn Eltern aufgrund der für sie anspruchsvollen Situation an ihre Grenzen stossen. Auch die schulischen Fachpersonen können durch ihren plötzlich veränderten Auftrag verstärkt auf unser Fachwissen angewiesen sein. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die SPD weiterhin erreichbar sind. Auch für die kommenden Wochen und unter allfälligen weiteren Verschärfungen darf das schulpsychologische Beratungsangebot nicht eingestellt werden. 

Durch das Zurückstellen pendenter Fälle haben die SPD in den kommenden Wochen auch mehr Zeit für angefangene oder neue Projekte, die Einarbeitung in neue Testverfahren sowie für das Lesen von Fachliteratur. Ebenso gibt es Mitarbeitende, die eigene Kinder zu betreuen haben oder allenfalls auch kranke Familienmitglieder pflegen müssen. 

Besonders wichtig erscheint uns auch, dass auch wir gut auf unsere eigene psychische Gesundheit achten. Denn die Beratung von Klient(inn)en in diesem neuartigen Ausnahmezustand, von dem wir selber genauso mitbetroffen sind, kann schnell belastend werden und das Zugreifen auf unsere üblichen selbstfürsorglichen Strategien ist nur eingeschränkt möglich. Pflegt deshalb auch weiterhin den teaminternen, kollegialen Austausch und schaut gut zueinander!

Hier haben wir einige nützliche Informationen aufgeschaltet, die für die Arbeit der Schulspsycholog(inn)en, auch bei der Beratung von Klient(inn)en, hilfreich sein können. Gerne nehmen wir auch weitere Vorschläge unserer Mitglieder entgegen und ergänzen die Seite fortlaufend.

Für die kommenden Wochen wünschen wir allen eine gute Gesundheit und kreative Ideen für den Erhalt einer guten schulpsychologischen Arbeit in der vorherrschenden Ausnahmesituation.