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Neues aus der VSKZ - März 2021

Gemeinsame Medienmitteilung der VSKZ und der SLK-SPD mit hoher Resonanz

Am 09.02.2021 publizierten die VSKZ und SLK-SPD eine gemeinsame Medienmitteilung mit dem Titel " Hoher Andrang für Schulpsychologische Abklärungen", welche auf hohe Resonanz bei verschiedenen Medienschaffenden stiess. Dabei ging es einerseits um die starke Zunahme von Neuanmeldungen bei den Schulpsychologischen Diensten im Kanton Zürich mit Fragestellungen rund um Verhaltensauffälligkeiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sowie der eindeutig erkennbaren Verschlechterung der psychischen Befindlichkeit speziell bei den Jugendlichen. Eine Zunahme an Anmeldungen konnte insbesondere bei den Jugendlichen im Zusammenhang mit depressiven Symptomen und Schulabsentismus festgestellt werden.

Marijana Minger, Co-Präsidentin der VSKZ und Matthias Obrist, Präsident der SLK-SPD, beantworteten nach Veröffentlichung der Medienmitteilungen diverse Medienanfragen. Schlussendlich wurde das Thema in folgenden Medien aufgenommen: NZZ, Tagesanzeiger, watson.ch, Radio SRF 1 und 20Minuten. Verschiedene Beiträge sind wie immer auch auf unserer Website aufgeschaltet.

Die VSKZ und SLK-SPD konnten durch dieses aktive Vorgehen aufzeigen, wie sich die Corona-Pandemie auch auf die Arbeit in den Schulpsychologischen Diensten auswirkt und längere Wartezeiten für weniger dringliche Fragestellungen derzeit unumgänglich sind. Ebenso konnte darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig die offenen Volksschulen und dementsprechend auch der genügende Schutz der Lehrpersonen sind, da die Schule soziale Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen abdecken, und dadurch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt einer gesunden sozialen Entwicklung in der Corona-Krise leisten kann.

 

VSKZ-Sektionsversammlung 2021

Unsere diesjährige Sektionsversammlung vom 11. März 2021 wurde zum ersten Mal via Zoom durchgeführt. Wenn wir uns auch sehr danach sehnen, endlich wieder unbeschwerte persönliche Treffen organisieren zu können, so haben die Online-Formate zum Glück doch auch einige Vorteile. So konnten die Abstimmungen der Sektionsversammlung elektronisch durchgeführt werden, was unkompliziert und übersichtlich funktionierte.

Für den fachlichen Einstiegsinput konnten wir Laura Sergi, lic. phil. Psychologin der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Fachstelle Entwicklungspädiatrie gewinnen. Laura berichtete uns Spannendes aus ihrem beruflichen Alltag mit Kindern und Jugendlichen mit einer intellektuellen Entwicklungsstörung, für welche die Fachstelle ein breites Angebot an Diagnostik, Beratung und Therapie bietet. Sie stellte das erst vor Kurzem ins Leben gerufene Projekt „Film&Friends“ vor. Dieses ermöglicht sozial isolierten Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen mit gemeinsam organisierten Kinoerlebnissen, soziale Kontakte zu knüpfen. Gleichzeitig können ihre soziale Kompetenzen gefördert werden. Für die Schulpsychologischen Dienste ist die alleinig durch diese Fachstelle durchgeführte Indikationsstellung bei Notwendigkeit einer Platzierung in einer Therapeutischen Wohngruppenschule (TWGS) ein wichtiges Zusammenarbeitsfeld.

Der ordentliche Teil der Sektionsversammlung fand, wie auch bereits im letzten Jahr, in kleiner Runde, mit anfänglich 13 stimmberechtigten Teilnehmenden und dem VSKZ-Vorstand statt. Wir freuten uns, dass auch einige der neuen Mitglieder teilnahmen. Ein Ereignis, welches uns besonders betroffen gemacht hat, ist der Hinschied unseres Ehrenmitglieds Paul Zeberli Ende 2020.

Sämtliche traktandierte Geschäfte wurden einstimmig und ohne Enthaltungen angenommen, wobei auch keine grösseren Änderungen anstanden. Neu- oder Wiederwahlen standen keine an. Der Vorstand wünscht sich jedoch zusätzliche Vorstandsmitglieder, um die vielen spannenden Aufgaben besser zu verteilen. Interessierte können sich jederzeit bei uns melden.

 

Rückblick zur ASS-Fortbildung: Das Autismus-Spektrum verstehen

In Zusammenarbeit mit der Fachstelle Schulpsychologie des Volksschulamtes (VSA), Melanie Grigoleit, und dem Präsidenten der Stellenleiterkonferenz (SLK-SPD), Matthias Obrist, durfte die VSKZ die Organisation und Durchführung der Fortbildung zur Autismusspektrumsstörung (ASS) übernehmen. Aufgrund der aktuellen Lage fand die Veranstaltung am 14. Januar 2021 nicht in der Hochschule für Heilpädagogik (HfH) statt, sondern wurde via Videokonferenz durchgeführt. Trotz vorgängiger Zweifel, ob es den Teilnehmenden gelingen wird, ihre Aufmerksamkeit aufrechterhalten zu können, entpuppte sich die Online-Fortbildung als absoluter Erfolg. Sie hatte zudem den Vorteil, dass die Anzahl der Teilnehmenden aus Platzgründen nicht beschränkt werden musste. Erfreuliche 140 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen und ein Entwicklungspädiater besuchten das Modul 1 der Fortbildung zur Autismusspektrumstörung.

Die beiden Referenten Prof. Dr. Andreas Eckert und der Psychologe Matthias Huber verfügen über langjährige Erfahrung im Bereich der ASS, was sich auch in der Fortbildung deutlich zeigte. Prof. Dr. Eckert ist seit 2019 Professor für Kommunikation und Partizipation bei ASS an der HfH und leitet der Fachstelle Autismus. Vorher war er während 10 Jahren Dozent an der HfH. Nach seiner Promotion und Habilitation an der Universität Köln arbeitete er als Heilpädagoge sowie während fünf Jahren als Therapeut und Berater im Autismus-Therapie-Zentrum in Köln. MSc. Matthias Huber referierte in seiner Doppelrolle als Fachperson für ASS und selbst von ASS Betroffenen. Diese Sichtweise bringt er sowohl in seiner Funktion als Gastdozent im In- und Ausland als auch in seiner Haupttätigkeit an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Bern in der Fachgruppe Autismus ein.

Es gelang den Referierenden sehr gut, einen lehrreichen, abwechslungsreichen und aufschlussreichen Tag zu gestalten, einen guten theoretischen Überblick zu geben und die Erscheinungsformen von ASS anschaulich zu charakterisieren. Sie erläuterten die Verfahren in der Diagnosestellung und vermittelten wichtige Informationen, wie die Schulen mit ASS betroffenen Kindern umgehen könnten. Die Expertise und Leidenschaft der beiden Referierenden war stark zu spüren: Während Prof. Dr. Eckert sich eher auf theoretische Inhalte konzentrierte, beschrieb Matthias Huber sehr detailliert, wie ASS-Betroffene wahrnehmen, denken und handeln. Er erläuterte aus seiner persönlichen und fachlichen Sichtweise, wie er die Schulzeit erlebte und was für ihn hilfreich gewesen wäre.

Zudem sind die Referierenden technisch sehr versiert, so dass sie die medialen Möglichkeiten zielführend einsetzen konnten und dadurch die Tagung abwechslungsreich gestalteten. In den Pausen bestand die Möglichkeit, sich in einer Kleingruppe mit anderen Kursteilnehmen auszutauschen, denen man per Zufallsgenerator zugeschaltet wurde. Somit begegnete man Personen, die man in der Präsenzveranstaltung vielleicht nicht angesprochen hätte, was sehr bereichernd war.

Insgesamt können wir auf eine geglückte Fortbildung zurückblicken und uns jetzt schon auf die Vertiefungsmodule freuen. Für die Vertiefung sind deutlich mehr Anmeldungen eingegangen, als wir Plätze anbieten können. Aufgrund der grossen Nachfrage überlegen wir uns, die Vertiefung im 2022 nochmals anzubieten.